Überlebensstrategien im Web: Der Trollfilter

Ich habe mich ja schon einmal zu dem Umgang mit emotionalen Mails auf Mailinglisten geäußert. Das kann schon einmal viel dazu beitragen, die Kommunikation wieder auf eine sachliche, produktive Ebene zu ziehen.

Aber manchmal hilft das nicht weiter. Meistens liegt das daran, dass auf der anderen Seite jemand sitzt, der partout auf Stunk aus ist oder einfach nur Scheiße erzählt, wieder und wieder und wieder.

Ein Klassischer Troll eben, oder vielleicht auch einfach nur ein völliger Idiot.

Zum Glück gibt es auf dieser Welt keinerlei Zwang, einem Troll zuzuhören. Sowieso ist die beste Methode im Umgang mit Trollen jeglicher Art: Ignorieren.

„Don’t feed the Trolls!“ ist eine der ersten Regeln die man im Umgang mit einem Medium wie dem Internet lernen sollte, und die man Neulingen auch schnell erklären sollte.

Ich weiß, es kommen dann immer schnell Einwände wie: „Ja aber vielleicht können wir ihn umstimmen, wenn wir auf ihn eingehen.“ oder „Wir müssen doch alle mitnehmen.“. Dazu kann ich nur sagen, dass jemand der tatsächlich dauerhaft als Troll auffällt immun gegen Argumente ist. Das scheint geradezu eine der Grundeigenschaften eines Trolls zu sein. Im Gegenteil, er liebt es, wenn er sich auf einen Neuling oder einen wohlmeinenden Mitmenschen stürzen und ihn ordentlich durchkauen kann. Und nein, wir müssen nicht jeden Idioten mitnehmen. Insbesonders dann nicht, wenn er gar nicht mitgenommen werden sondern einfach nur rumtrollen will.

Ihr kennt sie alle: Leute die man eigentlich nur immer überall, vor Allem auf Mailinglisten, rummaulen oder rumstänkern hört. Meist eher unqualifiziert und ohne dass sie ihrerseits einen (besseren) Vorschlag hätten oder dass sie sonstwie mal durch produktive Mitarbeit in Erscheinung treten.

Diese Leute können leider denjenigen die aktiv, engagiert und produktiv sind schnell die Laune verderben. Vor allem wenn sich zwei oder mehr davon finden, die sich dann gegenseitig hochstacheln.

Aber zum Glück gibt es ein sehr effektives Mittel gegen Trolle:

Der Filter deines Mailprogramms!

Meine sehr erfolgreiche Strategie gegen Leute die dauerhaft als Trolle, Idioten und Maulköppe auffallen: Ich sage meinem Mailfilter dass er alle Mails mit diesem Absender direkt in den Spamordner verschieben soll, und damit ist das Problem ein für allemal gelöst. Zumindest für mich. Ich nehme den Troll dann einfach gar nicht mehr zur Kenntnis.

Es muss allerdings schon sehr viel zusammenkommen, dass ich jemanden auf diese Art und Weise dauerhaft aus meiner Wahrnehmung im Mailbereich verbanne. Er muss schon über einen längeren Zeitraum hinweg dauerhaft als Troll oder Idiot auffallen und keine ausgleichenden positiven Eigenschaften zeigen. Und dabei geht es übrigens nicht darum, ob er meiner Meinung ist oder nicht. Es geht primär um seinen Umgangston und den allgemeinen Nutzen seiner Kommunikation. Es gibt genügend Leute, mit denen bin ich überhaupt nicht einer Meinung, aber trotzdem kann man mit ihnen gut kommunizieren und diskutieren. Solche Leute würde ich nie in meinen Trollfilter packen, denn es ist mir viel zu wichtig, auch ihre Argumente zu hören. Es wäre schließlich nicht das erste mal, dass ich meine Meinung ändere wenn ich neue Dinge erfahre oder neue Argumente höre.

Trolle hingegen haben meist keine Argumente sondern nur eine Meinung (meist „gegen“ irgendwas) die sie allzuoft als Fakt betrachten und darstellen, und wehe man ist anderer Meinung.

Ich finde es sehr sehr schade, dass sich leider immer wieder gute, fleißige, nette Leute durch eine Handvoll Trolle oder Idioten vergraulen lassen, bloß weil die besonders laut rumgröhlen. Tut das bitte nicht. Stellt lieber euren Mailfilter auf „Troll ignorieren“ und kommuniziert nur noch mit denjenigen Leuten, mit denen man vernünftig kommunizieren kann.

Das Internet erlaubt es jedem, sich zu äußern, und das ist auch gut so. Aber ich muß nicht jedem zuhören, und das ist auch gut so.

In diesem Sinne: Fröhliches Kommunizieren.